Strohballenbau
Sind die Häuser von morgen vermehrt goldgelb? Die zukunftsträchtige Bauweise bietet hohe Wohnkultur und architektonische Strahlkraft und steht bezüglich Nachhaltigkeit weit ab an erster Stelle. Diese Faktoren sollten dem
Strohballenbau auch in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen.
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Der Strohballenbau kennt zwei Konstruktionsarten: den lasttragenden Strohballenbau und die Verwendung von Strohballen als nicht druckbelastete Ausfachung im Holzelementbau. Zudem eignet sich das Baumaterial als Aussendämmung bei energetischer Sanierung/Nachrüstung. Für die Innenräume bietet sich ein Lehmputz an, aussen ein Kalkmörtel oder ein Lehmputz unter einer Holzverkleidung.
Fachgerecht hergestellte strohgedämmte Bauteile sind langlebig und sicher. Sie sind beständig gegen Schimmelpilze, Ungeziefer und Nagetiere. Strohgedämmte Holzkonstruktionen haben im Vergleich mit herkömmlichen Holzbauten mindestens gleichwertige Brandschutzeigenschaften.
Eigenschaften und Vorteile der Strohbauweise in Holzständerkonstruktion im Überblick:
- Qualität und Wohlfühlfaktor für Nutzer durch ausgeglichenes Raumklima (bei Lehmverputzung) und durch die Verwendung natürlicher Baustoffe (Holz, Stroh, Lehm).
- Stroh ist regional verfügbar und ein jährlich nachwachsendes Nebenprodukt des Getreideanbaus. Die für den Bau zertifizierten Ballen sind mit minimalem Aufwand herzustellen.
- Es besteht keine Flächenkonkurrenz zum Anbau von Nahrungsmittelpflanzen.
- Bioqualität ist möglich.
- Die Herstellung ist einfach. Gefache werden vor Ort gefüllt oder vorgefertigte Wandelemente aufgerichtet.
- Energieeffizienz bei Herstellung und Betrieb, da der Herstellungsaufwand eines konventionellen Massivbaus bei einem Strohbau erst nach 69 Jahren Betrieb erreicht wird.
- Es kann praktisch jeder Wärmedämmstandard erreicht werden, z. B. ein U-Wert von ca. 0.15W/(m2°K) bei einer Aussenwand mit 36cm Dämmstärke und 6cm breiten Holzständern. Dabei ist die Wärmeleitfähigkeit quer zur Halmrichtung 0.049 W/(m°K).
- Guter sommerlicher Wärmeschutz.
- Sehr gute Brandschutzeigenschaften, z. B. erreicht eine 36cm dicke strohgedämmte Wand mit 8mm Putzschicht F30 nach DIN 4102 und kann als schwer entflammbar betrachtet werden (B nach DIN EN 13501).
- Eigenleistung beim Stroheinbau schafft Identifikation und bietet Einsparpotential.
- Nachnutzung, da Holz, Stroh und Lehm weiterverwertbar sind.